Taktik

Es gibt sicher viele verschiedene Taktiken, mit denen eine Linie den Erfolg auf dem Schlachtfeld suchen kann. Nur die gängigsten Taktiken sollen hier vorgestellt und kurz besprochen werden. Über diese hinaus liegt es in der Erfahrung und in der Flexibilität des Linienkammandanten und an der vorhandenen Hardware an Kämpfern, welche fortführenden Taktiken man ausprobiert und anwendet.

Generell gilt es zu beachten, dass Kämpfe oft an Flanken und ungeschützten Seiten gewonnen werden, nicht im Zentrum, wo sich die Kämpfer mit zugewendeten Schilden gegenüber stehen. Als Flanke und ungeschützte Seite zählt auch ein Bogen in der Linie.

Merke: Überall, wo von der geraden Linie abgewichen wird, entsteht Potential, sowohl negativ als auch positiv!

Bild 1: Linie

Linie
In der Linie treten die Kämpfer in gerader Formation gegeneinander an und versuchen die gegnerischen Linie auszudünnen oder durch Schwachstellen durchzubrechen und so den Gegner zu vernichten.

Sind beide Linien über längere Zeit gleich stark, wird der Überhang der Rechtshänder in der Regel dafür sorgen, dass sich beide Linien gegen den Uhrzeigersinn miteinander drehen. Die Entscheidung fällt meist auf einer der beiden Flanken.

Bild 2: Linie mit Überhang

Linie mit Überhang
Wie bei der Linie stehen sich auch hier Linien gegenüber.

Unterschied: Es wird versucht durch eine Verlagerung des Kampfgewichts (gute Kämpfer, Distanzwaffen) auf eine der beiden Flanken die gegnerische Flanke umzudrücken und so den Sieg zu erzwingen.

Der Vorteil ist zugleich der Nachteil, denn was an auf einer Flanke mehr hat, fehlt auf der anderen. Ist die starke Flanke nicht schnell genug, wird die schwache Flanke einbrechen und aus Vorteil wird Nachteil. Die Niederlage ist abzusehen.

Bild 3: Eberkopf/Schweineschnauze


Eberkopf / Schweineschnauze
Im Idealfall rückt eine Linie bis nah an den Gegner heran und bildet in leichtem Laufschritt kurz vor dem Zusammentreffen eine Keilformation, die die gegnerische Linie aufsprengt.

Gelingt dies, liegt es vor allem an den nachrückenden Kämpfern die Schlacht durch den kurz gewonnen Vorteil der Unruhe zu gewinnen.

Man sollte sich klar vor Augen halten, dass der Eberkopf selbst oft als Hardware für den folgenden Kampf ausfällt. Der Gegner muss sich aber mit den durchgebrochenen Kämpfern in seinem Rücken beschäftigen und sich diesen teilweise zuwenden.

Die reguläre Linie sollte diesen Moment nutzen und den Gegner aufrollen. Das sich der Eberkopf den schwächsten Kämpfer auf der Gegenseite als Ziel aussucht ist fies, aber sinnvoll.

Bild 4: Hängendes Zentrum

Hängendes Zentrum
Basierend auf der Idee, dass es schön sein kann den Gegner mit den Flanken einzudrücken, ist es möglich beide Flanken weiter vorne zu positionieren als das Zentrum.

Dadurch ist der Gegner, wenn er überall den Kontakt sucht, gezwungen sich in einen Bogen zu begeben, in dem er ab Start schlecht dasteht, da seine Flanken bereits beim Zusammentreffen nach hinten gedrückt sind. Die Gefahr besteht darin, dass das Zentrum dem Druck nicht standhalten kann und so schnell eine ungewollte Linienteilung entsteht, die rasch zur Niederlage führt wenn die Unterkommandos nicht gut arbeiten.

Bild 5: Linienteilung

Linienteilung
Die Linie marschiert geschlossen auf den Gegner zu und teilt sich kurz vorher in zwei große Flanken. Klappt alles nach Plan, kann man den Gegner falten und zusammendrängen.

Am besten geht dies, wenn man die Reserve in dem Moment in die mittig entstehende Lücke schickt. Gelingt dies nicht, wird der Gegner nicht zusammengedrückt, sondern kann seine Linie halten, hat man ihm in der Mitte die Einladung zum Sprengen der eigenen Linie auf dem Tablett serviert.

Wenn jetzt nicht beide Teillinien über sehr gute Unterkommandos verfügen, ist die Schlacht so gut wie verloren.

GaU

Das größte anzunehmende Unglück führen wir hier als einzelnen Punkt auf, da es unserer Meinung nach unerlässlich ist, von Anfang an in jeder Taktik und jeder Formation davon auszugehen, dass alles schief gehen wird.

Überraschenderweise wird man feststellen, dass dieser Fall weitaus häufiger eintritt, als der Fall, dass alle Pläne funktionieren.

Macht man sich diesen Umstand aber bewusst, wird man nicht mehr von ihm überrascht und kann entsprechend reagieren. Daher ist es – es sei betont – wichtig, dass jeder Kämpfer weiß, was von ihm erwartet wird, dass sich die Sektionen intern beim Namen kennen, klar ist, wer welche Fähigkeiten besitzt und wer mit wem, wie gut zusammenarbeiten kann.

Hört auf eure Unterkommandanten und hört auf den Linienkommandanten! Wenn man sich in der Linie befindet, ist nicht die Zeit für private Gespräche, dafür gibt es Pausen.

In der Linie muss jeder voll konzentriert sein und für sich den Überblick bewahren. Auch wenn man kein Unterkommando führt, kann man dennoch Beobachtungen melden, motivieren, kommunizieren! Auch wenn das Linienkommando oder die Unterkommandos ausfallen, muss klar sein, wer die Sache in die Hand nimmt. Wer das nicht tut, verliert!

Wenn man gewonnen hat und anderswo noch gekämpft wird, muss man sich neu orientieren und nicht erste Gespräche beginnen.

Es ist schwer genug eine Schlacht zu gewinnen und dabei noch professionell auszusehen, sind aber nicht alle voll bei der Sache, wird man verlieren.

Kategorien: Theorie & Praxis